Einstellungsarbeit
Einstellungen
Darunter ist unser inneres Eingestelltsein gegenüber der Welt zu verstehen. Einstellungen oder Glaubenssätze sind das Resultat unserer Fähigkeit, uns kognitiv bzw. gedanklich die Vorgänge
in unserer Welt begreifbar zu machen. Mehr oder minder bewusst vertreten wir grundlegende Ansichten über uns selbst, über andere Menschen, über das Leben im Allgemeinen. Diese Ein-
stellungen können grundsätzlich positiv sein und für unser Fühlen und Handeln hilfreich. Sie können aber auch von tiefer Skepsis und Resignation gezeichnet sein, dann resultieren daraus verdunkelte Weltbilder, depressive Stimmungen und Handlungsunfähigkeit. Im Bereich der Psychotherapie interessieren vor allem diese individuellen Vorgänge, die häufig mit einer überwältigenden emotionalen Intensität gekoppelt sind.
Unsere Einstellungen sind oft Bannbotschaften (sei nicht ...) und lähmen selbstbewusstes und autonomes Handeln. Wird dieser Zusammenhang erlebbar, bildet das die Grundlage dafür, alte Einstellungen und Entscheidungen loszulassen und neue Entscheidungen zu treffen.
Gesunde Basiseinstellungen sind:
- Ich darf leben.
- Ich habe ein Recht auf meine Gefühle und Bedürfnisse.
- Ich habe ein Recht auf mich selber - ich bin ich.
- Ich bin liebenswert.
- Ich bin gut genug, auch wenn ich Fehler mache.
- Ich brauche nicht perfekt sein, ich darf aus Fehlern lernen.
- Ich brauche für Beziehungen keinen Preis bezahlen.
Eine gesunde funktionale Familie vermittelt ihren Kindern, wie man normale menschliche Bedürfnisse befriedigt. Das einzelne Kind wird angehalten, seine Gefühle und Bedürfnisse zu spüren, sie anderen mitzuteilen. Ihm wird gezeigt, wie man durch angemessenes Verhalten -
in Absprache mit anderen - diese Bedürfnisse befriedigt. Dazu ist es notwendig, dass das Kind bestimmte Basiseinstellungen durch die „Erlaubnis“ der Eltern verinnerlicht.
Diese Erlaubnissätze werden als innere Botschaften verankert und sollten einem emotional gesunden Menschen zur Verfügung stehen.